Endlich ist es soweit. Das deutsche Ernährungsministerium plant eine Alternative zum Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD). Seit Jahren wird darüber gestritten, wie man es schaffen kann, die Konsumenten zu motivieren, weniger, noch brauchbare Lebensmittel wegzuwerfen.
Denn, Fakt ist, jeder Deutsche schmeißt jährlich unzählige Kilo noch brauchbares Essen auf den Müll. Zusammen gerechnet macht das Tonnenweise unnötigen Abfall. Eine Verschwendung, die nicht nur im Angesicht der aktuellen Hungerkatastrophe in Nigeria schmerzt, sondern dabei auch die Umwelt belastet.
Laut einer Studie des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft landen so am Häufigsten Obst und Gemüse (44 Prozent), Backwaren (15 Prozent), Speisereste (12 Prozent) und Milchprodukte (8 Prozent) in der Tonne. Dabei verbrauchen einige Lebensmittel viel Energie bei der Herstellung: In die Produktion von einem Kilo Käse beispielsweise fließen 5000 Liter Wasser. Ein Kilo Rindfleisch verbraucht über 15.000 Liter.
Das Problem: Viele Verbraucher interpretieren das Mindesthaltbarkeitsdatum als Verfallsdatum. Das MHD garantiert jedoch lediglich, dass die Farben, der Geruch und Geschmack des ungeöffneten Produkts bei richtiger Lagerung erhalten bleiben. Die Produkte werden am Tag nach dem Ablauf des MHD jedoch nicht unbrauchbar oder ungenießbar.
Deshalb soll es nach den Vorstellungen von Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt bald neben dem bisher auf den Produkten vermerkten Mindesthaltbarkeitsdatum ein neues „Verbrauchsverfallsdatum“ geben. Die Verbraucher sollen so künftig bei leicht verderblichen Lebensmitteln deutlich genauer als bislang über die Haltbarkeit bis zur Ungenießbarkeit informiert werden. Das neue Verbrauchsverfallsdatum könnte so ein wichtiger Schritt in Richtung weniger Lebensmittelverschwendung sein und dabei wertvolle Ressourcen schonen.