Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation WHO zur Folge sterben jährlich 800.000 Menschen durch Suizid. Statistisch ist das alle 40 Sekunden ein Suizid. Erschreckende Zahlen, vor allem, wenn man bedenkt, dass die Zahl der Versuche rund 25 Mal höher liegt. Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention, der DGS, nehmen sich bundesweit pro Jahr rund 10.000 Menschen das Leben. Fast 70 Prozent sind Männer.
Somit machen die Suizidtoten genauso viele Menschen aus, wie die Opfer von Verkehrsunfällen, Aids, Drogen und Gewalttaten zusammen. Depressionen oder andere psychische Erkrankungen sind laut der Stiftung Deutsche Depressionshilfe die Hauptursachen.
Der Anteil psychiatrischer Erkrankungen an Suiziden ist nach DGS-Angaben aber methodisch nur sehr schwierig zu erheben. Der DGS zufolge steigt die Suizidrate mit dem Lebensalter. Nur etwa 150 bis 250 Menschen pro Jahr, die sich das Leben nehmen, sind jünger als 18 Jahre.
Die Zahl der Suizidversuche in Deutschland wird auf mindestens 100.000 pro Jahr geschätzt, betroffen sind vor allem Jugendliche und junge Erwachsene. Nach einem Rückgang seit den 1980er Jahren steigen die Suizidraten der DGS zufolge seit 2007/2008 wieder an.
Zu den Risikogruppen zählen ältere Männer, Homosexuelle und junge Frauen mit Migrationshintergrund. Auch traumatische Ereignisse wie der Verlust wichtiger Bezugspersonen, schwere Erkrankungen und Schicksalsschläge wie Jobverlust können Suizidgedanken auslösen.
Wenn Sie sich in einer akuten Krise befinden, wenden Sie sich bitte an Ihren behandelnden Arzt oder Psychotherapeuten, die Ambulanz der nächstgelegenen Psychiatrischen Klinik oder die Telefonseelsorge (in Deutschland 0800 111 0 111 / 0800 111 0 222; in Österreich 142; in der Schweiz 143). Wenn diese nicht erreichbar sind, rufen Sie den Notarzt (in Deutschland 112, in Österreich und der Schweiz 144).