Stress, Hektik und Beschleunigung – Die Welt um uns herum bewegt sich in einem rasanten Tempo. Immer mehr Gestresste suchen deshalb nach Möglichkeiten, um inne zu halten und ihr Leben zu entschleunigen. Ob Berlin, Boston oder Bangalore, überall auf der Welt interessieren sich Menschen wieder für die Jahrtausende alte Tradition, deren drei Säulen aus Atemtechnik (Pranayama), Körperübungen (Asana) und Meditation bestehen.
Das Yoga erlebt eine Renaissance, weltweit.
Die Body-Mind Technik vom indischen Subkontinent überzeugt: Allein in Deutschland sind es mittlerweile bis zu fünf Millionen sogenannter Yogis, die sich einer der Ausrichtungen, der über 2500 Jahre alten Kunst der Vereinigung von Körper und Geist, widmen.
Wissenschaftler bestätigen die Annahmen.
Seit einiger Zeit wird Yoga auch als Forschungsgegenstand unter die wissenschaftliche Lupe genommen. Ziel der Forscher ist es klare, wissenschaftlich belegbare Fakten zu Yoga und dessen Wirkung auf den Menschen zu erzeugen.
Durch zahlreiche Studien ist so bereits bekannt, dass regelmäßig praktiziertes Yoga etwa die sogenannten weichen Faktoren, wie Mitgefühl, Wohlgefühl und die Lebensqualität steigern kann. Darüber hinaus sind sich Forscher sicher: Yoga hat auch einen Einfluss auf die kognitiven Leistungen. Es wird sogar ein wirkungsvoller Schutz gegen Demenz vermutet.
Unter all den unterschiedlichen Ausrichtungen wie dem westlichen Power Yoga oder dem Kundalini, haben Wissenschaftler insbesondere das Iyengar Yoga für sich entdeckt. Aufgrund seiner Genauigkeit, der Wiederholbarkeit und Vergleichbarkeit der einzelnen Vorgänge, eignet es sich besonders gut für wissenschaftliche Forschungen.
Yoga soll Stress heilen: Die Ergebnisse sind vielversprechend.
Fast 80 Prozent der Deutschen geben an, regelmäßig unter Stress zu leiden. Dieser Zustand kann folgenschwer für den Körper und den Geist sein: Steuerungsreaktionen im Körper entgleisen, die Genaktivierung wird nachteilig verändert, Stress ist neurotoxisch. Der Körper reagiert mit Depressionen, Angst, Sucht, Darmerkrankungen, chronischen Entzündungen, Arthritis und erhöhtem Blutzuckerspiegel.
Yoga senkt nachweislich den Spiegel von Stresshormonen wie Cortisol im Blut, senkt Entzündungsstoffe und hilft auch bei chronischen Rücken- oder Nackenschmerzen. Fakt ist, Forschungen der University of California, aber auch renommierte Zeitschriften wie das Fachblatt Cancer wissen um die positive Wirkung von Yoga. Es kann zwar die Medizin nicht ersetzen, aber manchmal die Einnahme von Medikamenten überflüssig machen. Einige Forschungen ergaben auch Zusammenhänge von Yoga und einer gesteigerten Aktivität der Telomerase. Das Enzym stellt die Enden der Chromosomen wieder her, die bei der Zellteilung ein kleines Stück kürzer werden – So wird die Zellalterung verlangsamt.