Laut einer Studie des WWF wirft der durchschnittliche deutsche Verbraucher jährlich mehr als 300 kg genießbare Lebensmittel in den Müll. Die Ursache für diese Unmengen an unnötig weggeworfenem Essen liegt vor allem an einer Fehlinterpretation des Mindesthaltbarkeitsdatums, aber auch an mangelnden Kenntnissen über die Dauer der Genießbarkeit von Nahrung.
Seit dem 22. Dezember 1981 müssen in der BRD alle verpackten Lebensmittel das gesetzlich vorgeschriebene Mindesthaltbarkeitsdatum tragen. Gegen landläufige Annahmen ist das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) kein Verfallsdatum bzw. Ablaufdatum, sondern eine Garantie des Herstellers zum Vorhandensein der charakteristischen Produkteigenschaften bis zum auf der Verpackung angegeben Zeitpunkt. Ausgeschlossen von der Kennzeichnungspflicht durch das MHD sind:
– frisches Obst und Gemüse, welches nicht geschält oder in ähnlicher Form weiterverarbeitet wurde
– alkoholische Getränke mit mind. 10 % Vol.
– Backwaren
– Salz
– Zucker und Zuckerwaren, die fast nur aus Zuckerarten mit Aroma und/oder Farbstoffen bestehen
– Kaugummi
– Essig
Prinzipiell gilt, dass verschiedene Faktoren einen Einfluss auf die Haltbarkeit eines Produktes ausüben. Abhängig von der Produktgruppe, spielen jedoch Lichteinstrahlung, Temperatur, Lagerungsbedingungen und der Öffnungszeitpunkt der Verpackung eine Rolle. Generell gilt: Sobald ein Produkt geöffnet wurde, sollte es zügig verzehrt werden.
Viele Lebensmittel sind jedoch auch noch nach Ablauf des MHD genießbar. Der Hersteller garantiert jedoch lediglich den sicheren Verzehr bis zu ebenjenem Datum. Darüber hinaus ist der Verbraucher gefragt: Geruch, Farbe und Konsistenz des Produktes geben Aufschluss darüber, ob etwas noch genießbar ist oder weggeworfen werden muss. Ein untrügliches Zeichen für verdorbene Lebensmittel ist Schimmel.
Gut zu wissen:
Auch nach Ablauf des MHD dürfen Lebensmittel noch verkauft werden. Durch Stichproben muss der Verkäufer sicherstellen, dass das Produkt noch konsumiert werden kann. Die Festlegung des MHD erfolgt im Übrigen durch die Hersteller selbst, da diese die Eigenschaften ihrer Produkte selbst am besten kennen.