Wie Sie durch Monotasking mehr Zeit und weniger Stress erhalten können.
Wir alle kennen Sie, die Kollegen am Arbeitsplatz oder die Freundin, die scheinbar alles gleichzeitig erledigen können. Radio hören, ein Gespräch annehmen, nebenbei noch das Mittagessen am Schreibtisch essen und gleichzeitig eine E-mail verfassen. All das scheinen die Multitasker der Gegenwart problemlos parallel erledigen zu können.
Aktuell spricht man in diesem Zusammenhang immer öfter von der so genannten „Generation Kopf unten“, wenn es um die neue Generation Multitasker geht, die völlig vertieft in ihr Smartphone durch die deutschen Innenstädte eilen. Doch immer häufiger enden die völlige Versunkenheit in das eigene Smartphone und der Drang möglichst alles parallel zu checken und zu organisieren, in schweren Unfällen. Denn, die Aufmerksamkeit der Multimedialen Multitasker ist nicht länger auf das Hier und Jetzt gerichtet und so kommt es vor, dass die eigene Umwelt nur noch eingeschränkt wahrgenommen wird. Kollisionen mit Straßenbahnen und anderen Verkehrsteilnehmer werden dann für diese Menschen gefährliche Kollisionen mit der Wirklichkeit.
Doch inwiefern lässt sich diese Beobachtung auch auf das Arbeitsleben in geschlossenen Räumen übertragen?
Zumindest eines steht fest, die Gefahrenlage ist hier eine ganz andere. Nicht das versehentliche Überqueren einer Straße bei Rot oder das Überhören von Warnsignalen im Straßenverkehr stehen hier im Mittelpunkt der Überlegungen. Vielmehr geht es hier um arbeitsökonomische Zusammenhänge, die durch das Multitasking empfindlich gestört werden.
Dazu sagt der Heidelberger Wirtschaftswissenschaftler Lothar Seiwert[1]: Auch wenn wir über unsere Sinne viele Dinge gleichzeitig wahrnehmen können, zwei Sachen gleichzeitig zu erledigen, bedeutet nichts als Stress für unser Gehirn. Das Monotasking im Gegenzug nicht nur Stress reduziert, sondern tatsächlich die Bearbeitungszeit verkürzt, lässt sich so leicht erklären. Denn, wenn wir uns anstatt auf mehrere Sachen gleichzeitig, lediglich auf eine Sache voll konzentrieren, erledigen wir die einzelnen Dinge wesentlich besser und vergleichsweise schneller.
Denn, Multitasking ist im Gegensatz zum Monotasking viel fehleranfälliger. Daher raten Experten wie Seiwert zum so genannten Eisenhower-Prinzip. Das nach dem 34. US Präsidenten benannte Instrument für besseres Zeitmanagement, basiert dabei lediglich auf der Unterscheidung von Aufgaben in Dringlich und Wichtig. Dabei geht es vor allem um die Priorisierung von Aufgaben in absteigender Reihenfolge, beginnend mit den A – Aufgaben, die als besonders dringlich und wichtig kategorisiert wurden. Das hilft nicht nur dabei, den Überblick zu bewahren, es entspannt auch den Geist und stärkt das Gefühl, Dinge nach und nach erfolgreich bewältigen zu können.
[1] http://www.spiegel.de/karriere/berufsleben/lothar-seiwert-zeitmangement-tipps-von-simplify-your-life-autor-a-1070403.html, Stand 04.04.16