An Weihnachten ist es das Christkind oder der Weihnachtsmann, die uns Geschenke bringen. Doch warum lassen wir uns an Ostern gerade von einem Hasen beschenken? Woher stammt diese Tradition? Wieso verstecken wir zum Osterfest Geschenke in Haus und Garten und bemalen Eier?
Die älteste bekannte Quelle, in der ein Osterhase erwähnt wird, ist die wissenschaftliche Arbeit des Medizinprofessors Georg Franck zu Franckenau. 1682 schreibt der Heidelberger Medizinprofessor in De ovis paschalibus über den Osterbrauch:
„In Oberdeutschland, in unserer Pfalzgrafschaft, im Elsaß und in benachbarten Gegenden sowie in Westfalen werden die Eier „Haseneier“ genannt, nach der Fabel, die man den Naiveren und den Kindern einprägt, dass der Osterhase solche Eier lege und in den Gärten im Grase, in den Obststräuchern usw. verstecke, damit sie von den Knaben um so eifriger gesucht würden, zum Lachen und zur Freude der Älteren.“[1]
In manchen Gegenden Deutschlands wurde die unwahrscheinliche Gabe, Eier bringen zu können, allerdings anderen Tiere zugeschrieben. In Hannover und Teilen Ostfrieslands soll der Fuchs die Eier gebracht haben. In der Altmark und im Braunschweigischen war es der Kuckuck und in der Rhön und in Thüringen der Storch.
Mittlerweile suchen Kinder in ganz Deutschland nach den bunt bemalten Eiern und dank der bunten Warenwelt des westlichen Kapitalismus, wurde auch das Sortiment des Osterhasen um eine bunte und schokoladige Produktpalette erweitert.
Dabei haben die Ostereier eine lange Tradition. Bereits im ersten Jahrhundert nach Christus wurden die ersten Eier erwähnt. Diese waren jedoch ausschließlich rot. Die rote Farbe verwies auf die Auferstehung Christi und das Blut das durch ihn vergossen wurde. Erst ab dem 12. Jahrhundert findet man Hinweise auf bunte Eier.
Hier einige der gängigsten Annahmen über den Osterhasen:
Ostern bei den Protestanten: Durch die Fastenzeit hat sich bei katholischen Familien ein großer Eiervorrat angehäuft. Die Protestanten sollen als Erklärung dafür den Osterhasen erfunden haben, um ihre Kinder nicht mit der Fastenzeit zu konfrontieren.
Bei den Germanen: Der Osterhase war seit der Antike ein Begleiter der Liebesgöttin Aphrodite sowie der germanischen Erdgöttin Holda. Im frühen Christentum galt er als Lotse in den Himmel. Diese vor- und frühchristliche Symbolik eignete sich bestens, um den Hasen als Segensbringer zum Fest der Auferstehung einzusetzen.
In der Antike: Bereits in der byzantinischen Ikonenkunst war der Hase das Tiersymbol für Christus. In der frühen Christenheit sah man im Hasen auch das Sinnbild für den schwachen und ängstlichen Menschen, der gejagt wird und sich vor seinen Verfolgern in den Felsen, zu Christus und der Kirche, flüchtet.
[1] http://www.focus.de/panorama/welt/gesellschaft-warum-der-osterhase-bunte-eier-bringt_aid_950342.html, Stand 16.3.16