Diese Woche war es wieder einmal soweit – eine neue Studie zur Ablehnungsquote bei den Berufsunfähigkeitsversicherungen, kurz BU, wurde veröffentlicht. Diesmal reiht sich das renommierte Analysehaus Franke und Bornberg in den Reigen der BU Experten ein und liefern mit ihrem Rating ein schockierendes Ergebnis.
75 Prozent – das ist die Zahl der Ablehnungen bei Leistungsanträgen, die Franke und Bornberg im Rahmen eines stichprobenartigen BU-Unternehmensratings ermitteln konnten. Michael Franke von Franke und Bornberg äußert sich in diesem Zusammenhang in seinem Interview für die procontra-online vor allem kritisch in Bezug auf den Kundenservice. Er sieht im Bereich der BU weniger ein Qualitätsproblem des Produktes, als vielmehr ein Betreuungsproblem der Versicherungsnehmer im Leistungsfall.
„Im Wesentlichen geht es darum, dem Kunden im Leistungsfall zur Seite zu stehen“ , so Franke. Er empfiehlt daher insbesondere Maklern, sich im Zweifel an erfahrene Experten zu wenden und im Leistungsfall Beistand von Fachanwälten oder spezialisierten Rentenberatern zu suchen. Vor allem Makler mit wenig Erfahrung in diesem Bereich sind schnell überfordert und riskieren die Bewilligung der existenzsichernden Leistung.
Auch wir berichteten an dieser Stelle mehrfach von der Ablehnungspolitik vieler Versicherer im Kontext der BU. In regelmäßigen Abständen veröffentlichen wir hierzu auch in unseren ‚Fall der Woche‘- Beiträgen, Einblicke in unsere täglichen Erfahrungen im Umgang der Versicherer mit Versicherungsnehmern im Leistungsfall. Auch wir beobachten ähnlich, wie Herr Franke, eine große Hilflosigkeit der Versicherungsnehmer im Leistungsfall und stellen regelmäßig fest, dass ohne eine fachmännische Betreuung, die Antragstellung für viele kaum zu bewältigen ist. Wagen sich die Versicherungsnehmer dennoch an das Ausfüllen der Formulare, entstehen genau hier oft Fehler, die letztendlich zur Ablehnung durch den Versicherer führen.
Auch hier gilt: Im Zweifel einen Experten hinzuziehen.